Es ist der Schrecken aller Geschäfts- und Heimanwender: Die Computer-Festplatte ist defekt und der PC ist abgestürzt oder fährt nicht mehr hoch und alle geschäftlichen oder privaten Daten sind verloren. Oder man hat plötzlich Viren, Trojaner oder Würmer eingefangen. Wer in dieser Situation ein aktuelles Backup seines PCs vorliegen hat, der kann diesem Schreckensszenario allerdings gelassen entgegen sehen. Er kann nur das Backup zurücklesen, das heisst ein Restore starten und die Maschine funktioniert danach wieder in alter Frische.
Gerade im privaten Bereich ist das regelmäßige Durchführen von Backups aber leider immer noch wenig verbreitet – dabei ist das Anfertigen eines Backups in den meisten Fällen schnell und unkompliziert möglich. Wie dies funktioniert, zeigt die Backup- und Restore-Anleitung, die auf dieser Seite in der rechten Spalte kostenlos zum Download zur Verfügung steht.
Elementare Grundprinzipien einer seriösen Datensicherung
- Ein seriöses Backup setzt eine regelmässige Sicherung voraus. Dabei sollte man abklären, ob die Backup-Software auch im laufenden Betrieb bei geöffneten Dateien arbeitet.
- Man kann keine Daten wiederherstellen, die vorher nicht gesichert worden sind.
- Für Unternehmen ist es unumgänglich, dass eine Person in der Firma verantwortlich ist für die Datensicherung.
- Ob eine Wiederherstellung (Restore) auch gelingt kann man testen, indem man das Restore auf eine leere Festplatte durchführt. Ein Backup ohne Restore ist wertlos.
- Festplatten oder andere Medien, auf denen die Datensicherung gespeichert ist, sollte man in einem anderen Gebäude, entfernt von den Arbeitscomputern lagern. Dies ist notwendig, um die Datensicherung vor Diebstahl, Ueberschwemmung und Feuer zu sichern. Dazu sollten sie noch verschlüsselt sein, was bei Diebstahl besonders wichtig ist.
Aber was ist ein Backup eigentlich, welche Arten von Backups gibt es und wie stellt man die so gesicherten Daten im Fall der Fälle wieder her?
Vollständiges, inkrementelles und differentielles Backup
Backup ist der inzwischen auch im Deutschen geläufige Begriff für eine Datensicherung oder auch Datenrettung. Ein Backup sorgt für den Fall eines Defekts des primären Speichermediums vor, in diesem Fall also für einen Defekt der Festplatte (oder neu der SSD (Solid State Disk)) eines Computers. Bei einem Backup werden die Daten der Festplatte auf einem zweiten oder sogar dritten Medium gespeichert, um sie bei einem tatsächlichen Defekt des primären Speichermediums von den Backup-Medien wiederherstellen zu können. Eines der häufigsten Backup-Medien für Computer und Laptops sind extern über den USB-Anschluss ansteckbare Festplatten, aber auch Backups auf Cloud-Speichern werden immer häufiger durchgeführt. Ein Cloud-Speicher ist ein externer Datenspeicher verbunden über das Internet. Cloud = Wolke.
Beim ersten Backup-Vorgang wird immer eine vollständige Datensicherung durchgeführt, dabei werden alle Daten der Festplatte auf die Backup-Festplatte kopiert. Je nach Größe der zu sichernden Festplatte kann die Datensicherung bei einem vollständigen Backup aber einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen. Zudem benötigt ein vollständiges Backup auch immer in etwa genauso viel Speicherplatz wie die Originaldateien. Nach dem ersten Backup wendet man daher meist alternative Möglichkeiten der Datensicherung an, die schneller und mit weniger Platzbedarf durchzuführen sind.
Bei einem inkrementellen Backup werden lediglich die Daten gesichert, die seit dem letzten vollständigen oder inkrementellen Backup verändert oder neu abgespeichert wurden. Je nach gewähltem Zeitintervall reduziert sich so die Größe des Backups teils erheblich, wodurch die Datensicherung schneller durchgeführt werden kann als bei einem vollständigen Backup und die gesicherten Daten wesentlich weniger Speicherplatz benötigen.
Ein Zwischenschritt zwischen vollständigem und inkrementellem Backup wäre die differenzielle Datensicherung. Während bei einer inkrementellen Datensicherung nur die neuen Dateien seit dem letzten inkrementellen Backup gesichert werden, sichert das differenzielle Backup unabhängig von der letzten differenziellen Datensicherung immer alle Dateien, die seit dem letzten vollständigen Backup neu hinzugefügt oder verändert wurden.
Der große Vorteil von differenziellen Backups liegt darin, dass hierbei einzelne Sicherungen verloren gehen, oder gelöscht werden können, solange das letzte aktuelle Backup vorhanden ist. Inkrementelle Backups dagegen bauen aufeinander auf, wird die Backup-Kette also einmal durchbrochen, sind alle Backup-Daten in Gefahr. Dafür sind inkrementelle Backups wiederum wesentlich kleiner als differenzielle Datensicherungen, bei einer Wiederherstellung der Daten muss allerdings auf viele verschiedene Backups zurückgegriffen werden, bei einem differenziellen dagegen nur auf das jeweils letzte vollständige und differenzielle Backup.
Im Fall der Fälle hilft ein Restore des Backups
Egal ob vollständiges, inkrementelles oder differentielles Backup – im Idealfall wird man nie eine Wiederherstellung der gesicherten Daten, im Englischen Restore genannt, durchführen müssen. Aber, existiert der Idealfall auf unserer Welt ? Eben darum: Zum Backup gehört auch das Restore, denn was bringt eine Datensicherung, wenn man die fraglichen Daten später nicht mehr wiederherstellen kann?
Hierfür müssen die Backup-Daten natürlich zunächst einmal vorliegen. Was auf den ersten Blick einfach klingt, kann gerade bei großen Backups zum Problem werden, wenn die Daten ausschließlich in der Cloud gesichert wurden. Je nach Größe des Backups und Downloadgeschwindigkeit kann es dann durchaus auch Tage dauern, bis die erforderlichen Dateien überhaupt erst einmal wieder vorliegen. Hier zeigt sich, dass die Wahl des Backup-Mediums wohlüberlegt sein sollte. Wer beim Restore keine Zeit verlieren will, der sollte lokal verfügbare Speichermedien wie CD/DVD oder externe Festplatten nutzen.
Beim Restore, also der Datenwiederherstellung, wird aufgrund der Backup-Dateien ein möglichst aktueller Stand des Systems wiederhergestellt. Hier zahlen sich kurze Backup-Intervalle aus, weil so nur wenige Dateien wirklich verloren sind. Wie bei der Sicherung der Daten hilft Backup-Software in der Regel auch bei der Datenwiederherstellung, sodass hierfür kein weiteres Programm nötig ist. Üblicherweise wird zum Restore ein Wiederherstellungsmedium benötigt, das entweder immer vorrätig sein sollte oder von einem zweiten PC aus angefertigt werden muss. Dabei handelt es sich um eine CD, auf der ein rudimentäres Betriebssystem mit einer Wiederherstellungs-Software (Restore-Tool) vorhanden ist. Diese kann wie oben bereits erwähnt mit der Backup-Software hergestellt werden.
Für Privatanwender sei noch hinzugefügt, dass eine periodische Komplettsicherung der arbeitenden Festplatte genügt (Festplattenabbild), wobei zu empfehlen ist, dass auf der arbeitenden Festplatte nur das Betriebssystem und die dazugehörenden Programme installiert werden, dessen Backup man auf einer externen USB-Festplatte speichert. Die Daten, wie etwa Foto’s, Briefe, Bilder, Dokumente, Rechnungen, Quittungen, Video’s, Buchhaltung, usw. speichert man von Anfang an immer auf einer externen USB-Festplatte, die auch dauernd mitläuft. Diese wiederum kann man mit der Backup-Software auf eine zweite USB-Festplatte clonen, die nur während dem clonen mitläuft. Danach kann man sie an einem sicheren Ort aufbewahren. Eine Festplatte, die nicht dauernd mitläuft geht in der Regel auch nicht defekt. Somit hätten wir 3 Festplatten. 1. Die Arbeitsfestplatte mit dem Betriebssystem und den Programmen. 2. Die erste Backup-Festplatte mit dem Systemabbild und den Daten. 3. Die Clone der Backup-Festplatte.
Eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Sicherung und Wiederherstellung von Daten bietet die Backup-und-Restore-Anleitung, die in der rechten Spalte dieser Seite kostenlos heruntergeladen werden kann.
Dies soviel zum Thema: „Was ist ein Backup“
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